Klima-Dialog
Der Klimawandel verändert unsere Welt und die globale Wirtschaft grundlegend. Deshalb haben 2017 über hundert Länder - darunter auch die Schweiz - das Übereinkommen von Paris ratifiziert. Dieses bildet die normative Grundlage für unser Handeln als Investoren.
Unsere Erwartungen
Wir erwarten, dass alle Unternehmen in den Investmentportfolios unserer Mitglieder ihr Geschäft, ihr Produktportfolio, ihre Produktionsprozesse und ihre Betriebsabläufe so umgestalten, dass sie die Ziele des Übereinkommens von Paris erfüllen. Wir erwarten:
- Klarheit zu allen Risiken und Chancen, die sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und durch die materiellen Auswirkungen des Klimawandels ergeben.
- Ziele: Neben langfristigen Commitments erwarten wir konkrete kurz- und mittelfristige Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, die wissenschaftlich abgestützt sind. Wir fordern zudem nachdrücklich, dass die Robustheit dieser Ziele von externen Experten wie der Science Based Targets initiative validiert wird.
- Eine Strategie, die das Erreichen dieser Ziele durch eine angemessene Kapitalallokation, F&E-Ausgaben und neue Produkte ermöglicht und unterstützt.
- Leadership: Klimabezogenes Fachwissen und klare Verantwortlichkeiten auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene, kombiniert mit finanziellen Anreizen, die auf Treibhausgasziele abgestimmt sind.
- Transparenz: Berichterstattung über Governance, Strategie, Risikomanagement, Metriken und Ziele im Klimabereich, in Übereinstimmung mit den TCFD-Richtlinien.
Weitere Informationen über unsere Position: Klima-Stewardship-Politik
Strategie
Zur Priorisierung des Engagement-Dialogs wenden wir einen risikobasierten Ansatz an, wie er in den OECD-Leitsätzen für institutionelle Investoren empfohlen wird. Dies bedeutet, Unternehmen mit hohen Emissionen und unzureichender Abschwächung der Klimarisiken zu priorisieren. Wir wägen diese materiellen Faktoren gegenüber dem Einflusspotenzial und den verfügbaren Ressourcen ab.
Globale Kollaboration
Um unserer Stimme mehr Gewicht zu verleihen, engagieren wir uns innerhalb von Climate Action 100+, einem Bündnis internationaler Investoren und - mit über 600 teilnehmenden Institutionen - der derzeit grössten Investorenkoalition zu Klimafragen. Ihr Ziel ist es, «die grössten Treibhausgasemittenten der Welt aufzufordern, die notwendigen Massnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen».
Im Einklang mit den oben genannten eigenen Erwartungen unterstützt der SVVK in vollem Umfang das Climate Action 100+ Signatory Statement in Phase II (2023-2030).
Eskalationspfad
Im Falle eines ergebnislosen Dialogs, stehen uns verschiedene Massnahmen zur Verfügung. Eine umfassendere Beschreibung finden Sie in unserer Climate Stewardship Policy.
- Direkte Schreiben an einzelne Geschäftsleitungs - oder Verwaltungsratsmitglieder, oft in Koordination mit anderen Anlegern.
- Aktionärsrechte: Der SVVK kann seine Mitglieder bei der Ausübung ihrer Aktionärsrechte unterstützen, indem er ihnen Informationen zu Abstimmungen an Generalversammlungen oder klimabezogenen Aktionärsbegehren zur Verfügung stellt.
- Ausschlussempfehlung: Wenn das Unternehmen sich einem konstruktiven Dialog verweigert und keine erkennbaren Fortschritte erzielt, kann das «Responsible Investment Committee» (RIC) des SVVK eine Ausschlussempfehlung aussprechen. Diesem Schritt geht stets ein letztes Schreiben an das Unternehmen voraus und erfordert einen Mehrheitsentscheid.
Aktivitäten
Seit 2018 hat der SVVK seinen Klimadialog kontinuierlich ausgeweitet, ausgehend von den für die Klimatransition zentralen Industrien - Stahl Zement und Energie. 2023 lancierte der SVVK ein eigenes Engagement mit Anbietern von Schweizer Immobilienfonds. 2024 weitete der SVVK seinen Klimadialog mit den CO2-intensivsten Sektoren aus und ergänzt dies durch einen Dialog mit der